Schon seit ein paar Wochen gibt es ein reges Treiben am Rheinbad, denn nachdem klar war, dass die deutschen Kurzbahn-Meisterschaften im Para Schwimmen nicht wie geplant in Riesa (Sachsen) ausgetragen werden können, wurde schnell geprüft, ob diese Meisterschaft in Düsseldorf ausgetragen werden kann. Björn Gohr, Fachwart Schwimmen vom Düsseldorfer Schwimmclub, holte dafür alle Beteiligten an einen Tisch, um die Möglichkeit zu prüfen, ob das Rheinbad Austragungsort für drei Tage Para Sport sein kann. Man war sich schnell mit der Landeshauptstadt Düsseldorf, der Bädergesellschaft, dem Stadtsportbund und D-Sports einig, dass Düsseldorf eine passende Umgebung für einen der nationalen Höhepunkte für Para-SchwimmerInnen bieten kann. Ausrichter der Veranstaltung wird der Düsseldorfer Schwimmclub 1898 e.V. sein, der in der Vergangenheit schon viele Schwimmveranstaltungen auf die Beine gestellt hat. Und somit lädt der Deutscher Behindertensportverband vom 18. bis 20. November 2022 zu den Deutschen Kurzbahnmeisterschaften (DKM) im Para Schwimmen ins Rheinbad ein.
Nicht der Schnellste, sondern der Punktbeste gewinnt
Fast 130 SportlerInnen mit Behinderung aus ganz Deutschland stehen auf der Teilnehmerliste und werden sich miteinander messen. Das Rheinbad50 wird damit erstmalig Schauplatz der nationalen Titelkämpfe. Anders als bei den Wettkämpfen von nicht behinderten SchwimmerInnen erfolgt die Platzierung nicht nach geschwommenen Zeiten, sondern nach einer international anerkannten Punktewertung. Die AthletInnen mit unterschiedlichen Behinderungen starten in verschiedenen Startklassen, wobei nicht der Schnellste gewinnt, sondern der Punktbeste. Mit Taliso Engel, der eine angeborene Sehbehinderung hat, tritt ein bekanntes Gesicht der Para-Schwimmer-Szene in Düsseldorf an, der im letzten Jahr bei den Paralympics in Tokio über 100 Meter Brust in Weltrekordzeit von 1:02,97 Minuten Gold holte. Doch nicht nur wegen Taliso können sich die Zuschauer auf interessante Rennen freuen, denn aufgrund des hochwertigen Starterfeldes werden zahlreiche nationale und internationale Rekorde erwartet.
Mit dabei sind auch die beiden DSC-Schwimmer Philip Hebmüller (15 Jahre alt, sehbehindert, Startklasse S13) und Carl-Frederick Droste (16 Jahre alt, Spina bifida, Wirbelspalt, Startklasse S8), die gute Chancen haben, sowohl in der Jahrgangswertung als auch in der offenen Klasse Akzente zu setzen und Medaillen zu holen. “Natürlich freue ich mich, dass meine Trainingsstätte nun Austragungsort für die deutschen Kurzbahn Meisterschaften ist”, sagt Carl-Frederick Droste, der im Sommer diesen Jahres zum DSC gewechselt ist und nun seine Freunde aus dem Bundeskader in seiner Stadt begrüßen kann.
Oberbürgermeister Stephan Keller und Sportdezernentin Britta Zur zu Gast
Neben hoffentlich vielen Zuschauern werden auch der Düsseldorfer Oberbürgermeister Stephan Keller und Sportdezernentin Britta Zur zu Gast in der Schwimmhalle sein, Siegerehrungen übernehmen und sich einen Eindruck verschaffen. Denn der Blick geht schon Richtung 2023, wo Düsseldorf Gastgeber der “Invictus Games” sein wird. Auch hier wird Para-Schwimmen eines der 10 Sportarten des internationalen Sportfestival sein und der DSC darf im Herbst nächsten Jahres das Organisationskomitee bei der Durchführung unterstützen und das Kampfgericht stellen. Diese Kurzbahn-Meisterschaften werden also den Veranstaltungsort auf Tauglichkeit testen und bieten dem Kampfgericht die Möglichkeit, erste Erfahrungen in diesem Umfeld zu sammeln.
“Ich bin mir sicher, dass wir einen tollen Rahmen für diese Schwimmveranstaltung bieten”, sagt Björn Gohr. “Die Veranstaltung erfährt von allen Seiten, sei es die Stadt, die Sponsoren und die vielen freiwilligen Helfer aus den Reihen des DSC absolute Unterstützung. Ich glaube, wir haben drei tolle Wettkampftage vor uns und ich hoffe, dass die Athleten eine tolle Zeit in Düsseldorf haben!”.
Weitere Informationen und Ergebnisse findet man auf der Veranstaltungs-Homepage unter www.dkm-dus.de