Im Rahmen der Städtefreundschaft zwischen Düsseldorf und Moskau fanden vom 10.10 – 13.10.2019 die Düsseldorfer Tage in Moskau statt. Hierzu berichtet unser Jugendspieler Arthur Kirschner von 4 aufregenden Tagen in Moskau.
Für den diesjährigen Sportleraustausch dieser Veranstaltung wurde das Wasserballteam des Düsseldorfer Schwimmclubs 1898 e.V. und der Judo Club 71 Düsseldorf e.V. nominiert. Neben dem Sportleraustausch stand auch das Kulturprogramm im Vordergrund. Diese 4 Tage Aufenthalt in Moskau waren ein unvergessliches Erlebnis für die ganze deutsche Delegation.
Das Aufeinandertreffen beider Länder wurde mit einer wundervollen Eröffnungszeremonie eingeleitet. Komplexe gymnastische Tänze sowie der traditionelle Tanz mit dem riesigen Karawaii (russisches Rundbrot) wurde unter russischer Volksmusik vorgeführt. Als Andenken an die Städtefreundschaft wurden Gastgeschenke zwischen den Athleten ausgetauscht. Die Gastgeber haben für uns ein sehr breites Programm organisiert mit dem Ziel uns Moskau ein Stückchen näher zu bringen.
Beim Freundschaftsspiel wurde zu Ehren aller Sportler die Nationalhymne der beiden Mannschaften unter den gehobenen Flaggen gespielt. Das war das erste Jugendspiel der Düsseldorfer und Moskauer Mannschaften, dementsprechend war die Aufregung sehr groß. Die Zuschauertribünen tobten! Lautes Hupen und Jubeln waren zu hören. Obwohl wir sehr gut gekämpft haben, erlitten wir dennoch eine Niederlage. Man muss dabei bedenken, dass die Moskauer Mannschaft aus den besten Kaderspielern der zwölf Millionen Einwohnerstadt bestand. Aus dieser Sicht haben wir ein sehr gutes Ergebnis erzielt.
Neben den sportlichen Aktivitäten wurde uns Moskau auch aus unterschiedlichen Perspektiven vorgestellt. Wir haben viel über Moskaus Geschichte erfahren und Sehenswürdigkeiten, sowohl moderne als auch historische, besichtigt. Die Russische Atmosphäre war förmlich zu spüren als wir in der Stadt unterwegs waren. Das wirkte sich über die Architektur und Essen bis hin zur Gesellschaft aus. Die ganzen Größen und Formen der Gebäude, insbesondere die Kuppeln sind typisch für russische, frühneuzeitliche Architektur.
Wir besuchten den Izmaylovo Kreml, der sich in die Dunkelheit des Abends hinausstreckte und bunt leuchtete. Der Kreml bietet mit seinen vielen Türmen, verschiedenen Kulissen und Verkaufsständen schöne Fotomotive. Außerdem kann man von der Terrasse des höchsten Turmes aus, der früher als Kirche diente, den wunderschönen Sternenhimmel Moskaus beobachten.
Während der Führung haben wir viele interessante Fakten erfahren: z.B. dass der Kreml über 600 Jahre alt ist. Früher war das die Residenz des Zaren, heute ist es das Regierungshaus des Präsidenten Putin. Das besondere Sicherheitskonzept sieht vor, dass es von außen nicht erkennbar ist, ob sich der Präsident gerade im Gebäude befindet. Nicht weit vom Regierungshaus entfernt liegen zwei Hubschrauberlandeplätze auf denen immer abwechselnd zwei Helikopter mit verdunkelten Scheiben landen. In einem davon sitzt der Präsident. Anschließend steigt er in ein gepanzertes Auto um und fährt damit zu seinem Regierungssitz. Dabei wird er von unzähligen bewaffneten Soldaten und Polizeibeamten begleitet.
Innerhalb der Mauern des Moskauer Kremls befinden sich neben dem Regierungshaus noch Kathedralen, Paläste und Verwaltungsgebäude für verschiedene Zwecke. Auch riesige Denkmäler, die an die russische Dominanz erinnern sind im Kreml zu finden.
Eins davon ist die riesen Kanone „ Zar Puschka“. Die Zarenkanone ist vermutlich nie zum Einsatz gekommen und ist mit seinen gewaltigen Ausmaßen (5 Meter lang und 2 Meter hoch)ein markantes Denkmal der Artellerie und Gusstechnik aus der Zeit der Zaren.
Nicht nur die Zarenkanone fällt durch ihre enorme Größe auf, sondern auch der gigantische Glockenturm mit dem Namen „ Iwan der Große“. Mit seinen 81 Metern und den goldenen Kuppeln ist er kaum zu übersehen. Er zählt als das höchste Gebäude des Moskauer Kremls. Iwan der Große ist heutzutage noch „in Betrieb“, denn dort finden wie früher noch täglich Gottesdienste statt. Auf die frühere Benutzung des prächtigen Glockenturms weisen bunte Kirchenmalereien im inneren des Turms hin.
Obwohl es viele wunderbare Plätze in Moskau gibt, finde ich, dass der Rote Platz Russland am besten repräsentiert, denn dort stehen viele prächtige Gebäude, die im russischen Architekturstil erbaut wurden. Ein Beispiel dafür ist die Basilius Kathedrale – ein Markenzeichen Moskaus. Am Roten Platz befindet sich auch der riesige Bazar mit den russischen Spezialitäten, von Süßigkeiten bis hin zu Holzwaren und Souvenirs. Die Marktverkäufer versuchen durch lautes Schreien auf ihren Stand aufmerksam zu machen. Dadurch ist es am Roten Platz sehr lebendig.
Unvergesslich war auch der Besuch im Moskvarium. Das ist ein riesiger Meereszoo mit vielen verschiedenen Tierarten. Wir haben uns eine großartige Show mit Delfinen, Orkas, Seerobben und Seelöwen angeschaut. Wir hatten Bauchschmerzen vor Lachen als die Seerobben ihre Sportübungen machten und Delfine einen Tanz vorführten.
Und als besonderes Highlight für Sportbegeisterte war der Besuch des Fußballstadions Spartak, welches noch zusätzlich ein interaktives Museum bietet. Man erfährt durch spielerische Elemente über alle einzigartigen Ereignisse und Wettbewerbe die in diesem Stadion stattgefunden haben. Man kann auch alle Rekorde der Vereinsgeschichte oder alle aktuelle und frühere Spieler und Legenden des Spartak nachschlagen. Über einen kleinen Monitor kann man sich die schönsten und kuriosesten Tore aller Spiele anschauen. Hinter einem Schaufenster stehen sich drehende Schaufensterpuppen auf den denen alle bisherigen Heim- und Auswärtstrikots hängen.
Alles in einem war das eine sehr gelungene Reise und wir haben viel über unsere Partnerstadt Moskau erfahren. Wir warten nun auf einen Gegenbesuch und sind froh darauf, unsere russischen Freunde mit Düsseldorf bekannt zu machen.